Kaiseradler Alois in Freiheit entlassen

BirdLife Österreich freut sich über Erfolg im Kaiseradler-Schutz
Wien, Haringsee, 21.6.2019 – Am vergangenen Mittwoch (19. Juni 2019) wurde ein junger Kaiseradler von den Mitarbeitern der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich mit einem Sender versehen in die Freiheit entlassen. Der Vogel wurde zuvor geschwächt aufgegriffen, konnte aber erfolgreich behandelt werden. 40km weit war sein erster Flug, das zeigte der angebrachte Sender. Es gibt kaum etwas Schöneres, als einen erfolgreich gesund gepflegten Kaiseradler in die Freiheit zu entlassen und ihm das Leben in Freiheit wiederzugeben.
Ende Mai wurde ein zweijähriger Kaiseradler von Spaziergängern in der Nähe von Ober-Grafendorf (Bezirk St. Pölten Land) in sehr geschwächtem Zustand aufgefunden. „Der Vogel wies neurologische Störungen auf, eine Vergiftung stand zunächst im Raum“, berichtet Greifvogelexperte Matthias Schmidt von BirdLife Österreich. „Es zeigte sich aber, dass er an einer bakteriellen Infektion litt.“ Der majestätische Greif wurde durch die zuständige Jagd- und Polizeibehörde geborgen und von Mitarbeitern der Eulen und Greifvogelstation Haringsee auf die Veterinärmedizinische Universität Wien zur Erstuntersuchung und Erstbehandlung gebracht. Anschließend wurde der Vogel in der von den VIER PFOTEN geführten EGS Haringsee wieder gesund gepflegt. BirdLife übernahm im Rahmen des PannonEagle LIFE-Projektes zur Bekämpfung der illegalen Greifvogelverfolgung die Kosten der medizinischen Versorgung.
„Da sich der Vogel gut und rasch erholt hat, gaben wir ihm vorgestern seine Freiheit zurück!“, freut sich Matthias Schmidt. „Alois – wie wir den Vogel kurzer Hand nannten - zögerte nicht lange und flog sofort los.“ 40km non-Stopp ging sein erster Flug bis in ein Waldstück südöstlich von Mistelbach, wo er nächtigte. Das zeigte der Sender, mit dem der Greifvogel zuvor versehen wurde. Schmidt: „Bei der Rehabilitation von Wildvögeln geht es uns darum, die menschlich verursachte Mortalität zu kompensieren. Rund ein Drittel unserer jungen Kaiseradler werden vergiftet oder erschossen – es freut uns Vogelschützer daher besonders, wenn wir einem Kaiseradler eine zweite Chance geben können.“