Erste Hausdurchsuchung mit Carbofuran-Suchhund
30.09.2019 - Im Jänner wurde ein toter Seeadler von einem Jogger in Niederösterreich gefunden. Das weibliche Tier wurde auf einem Güterweg gefunden. Das verendete Tier lag ohne Hinweis auf eine natürliche Todesursache am Boden. Es wurde Anzeige erstattet und der Vogel zur Untersuchung ins Labor geschickt. Die Analyse ergab eine Vergiftung durch Carbofuran.
Anonyme Hinweise führten schließlich dazu, dass die Polizei bei der Staatsanwaltschaft eine Hausdurchsuchung bei einer verdächtigen Person beatragte. Für die Hausdurchsuchung wurde der Einsatz von einem Carbofuran-Suchhund genehmigt. WWF und BirdLife Österreich konnten im Rahmen des PannonEagle Projektes den Kontakt zu einen entsprechend ausgebildeten Hund in Ungarn legen und koordinierten die Kommunikation zwischen dem Hundeführer und den ermittelnden Polizisten. Ende August war es dann soweit, die erste Hausdurchsuchung in Österreich mit einem Carbofuran-Suchhund wurde durchgeführt! Es wurden neben dem seit 2008 EU-weit verbotenen Gift auch einige tote Tiere sichergestellt. Wieder ergaben die Analyse bei den meisten Tieren eine Carbofuran-Vergiftung, darunter auch ein seltener Uhu.
Im Anschluss wurde in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft und in Begleitung der Polizei das Jagdgebiet durch speziell für die Suche nach Kadavern ausgebildete Hunde – sogenannten Naturschutzhunden erfolgreich durchsucht. Die Ausbildung der Hunde, die hier zum Einsatz kamen, wurde von BirdLife Österreich finanziert.
Derzeit prüft die Staatsanwaltschaft, ob Anklage wegen „vorsätzlicher Schädigung des Tier- oder Pflanzenbestandes erhoben wird. Dem Verdächtigten wurde bereits die Kontrollfunktion im Jagdgebiet entzogen. Ein Jagdkartenentzug wird zurzeit geprüft. Jetzt muss man den Ausgang der Gerichtsverhandlung abwarten.
Ein optimales Zusammenspiel zwischen den Kräften hat hier zu einem umfassenden Ermittlungserfolg geführt. Für Österreich ist damit ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen illegale Greifvogelverfolgung erreicht!